Unsere Adventfahrt mit dem Twin City Liner nach Bratislava

An den Adventwochenenden (also Samstag und Sonntag), fährt der Twin City Liner vom Wiener Schwedenplatz nach Bratislava und wieder retour. Wir waren gleich am ersten Adventwochenende in der slowakischen Hauptstadt und haben uns durch die Adventmärkte genascht, Punsch getrunken und sind durch die Gassen Bratislavas spaziert. Was die Adventmärkte in Bratislava bieten, welche Spezialitäten es gibt und wie die Preise sind, findest du hier in diesem Artikel.

Endstation des Twin City Liners. Direkt in der Innenstadt am Fuße der Burg. Foto (C) Freizeit in Wien

Mit dem Twin City Liner nach Bratislava – Die Hinfahrt

Etwa eine Stunde dauert es mit der DDSG nach Bratislava. Einstiegstelle ist der Schwedenplatz, beim Motto am Fluss. Die Fahrt ist ganz angenehm. Sobald man den Donaukanal passiert hat und man sich am breiten Teil der Donau befindet, darf man sich frei auf dem großen Boot und an Deck herumbewegen. Es gibt kleine Snacks, Getränke und Kaffee an Board. Da das Boot am Vormittag um 10:30 ablegt, kann man sogar frühstücken. Die Rückfahrt findet am gleichen Tag um 16:30 statt.

Man hat also etwa 5 Stunden, die man in Bratislava verbringen kann, wenn man mit dem Twin City Liner wieder zurück fahren möchte. Klingt nach nicht viel, aber glaubt mir, diese 5 Stunden sind vollkommen ausreichend. Wenn ihr in der Innenstadt bleibt, durch die Gassen und durch die Weihnachtsmärkte schlendert, dann reichen die 5 Stunden total aus. Ihr hättet sogar noch genug Zeit, um die Burg zu erklimmen.

Am Deck des Twin City Liners. Foto (C) Freizeit in Wien

Was kostet die Adventfahrt?

Eine einfache Fahrt (so wie wir sie genommen haben) bekommt man ab 38€. Je nachdem wo ihr sitzt (die Sitzplanauswahl könnt ihr bei der Online-Buchung treffen), kostet es 45€ oder auch 50€. Letzteres, wenn ihr in der Captains Lodge Platz nehmen wollt. Also für Hin- und Retour könnt ihr mit ca. 80€ rechnen.

Alternative Rückfahrt mit dem Zug!: Wer doch mehr Zeit benötigt und ohne Druck nach Hause möchte, kann auch mit dem Zug zurück zum Wiener Hauptbahnhof fahren. Der Zug von Bratislava nach Wien bleibt sogar an den Stationen Aspern Nord, Stadlau und Simmering stehen. Ein Ticket mit dem Zug von Bratislava nach Wien hat uns pro Person ca. 12 Euro gekostet. Der Bahnhof befindet sich nördlich der Stadt. Von den Innenstadt aus, benötigt man ca. 25 Minuten zu Fuß. Es fährt auch ein Bus zum Bahnhof, wenn ihr nicht gehen wollt.

Adventmärkte in Bratislava

Der Twin City Liner bringt euch quasi direkt zum ersten der beiden Weihnachtsmärkte der Innenstadt. Er legt nämlich in der Nähe vom Hviezdoslav-Platz an, einer der bekanntesten und größten Plätze Bratislavas. Diese Fußgängerzone verwandelt sich im Winter zum Altstädter Weihnachtsmarkt. Die vielen Standerl sind in Reih und Glied der Straße entlang aufgebaut. Es gibt im Gegensatz zu unseren Wiener Weihnachtsmärkten eindeutig mehr Essen und Getränke und weniger Verkaufsstände für (nennen wir es mal) Weihnachts-Krims-Krams.

Wenn man die Straße zu Ende geht, kommt man zum großen Christbaum vor dem Nationaltheater. Wenn man von dort aus nach Links Richtung Innenstadt geht, vorbei an dem berühmten Gullideckel-Mann, gelangt man gleich zum zweiten Adventmarkt. Dieser befindet sich inmitten des Hauptplatzes der Altstadt, vor dem altem Rathaus. Die Ständchen sind alle einheitlich in rot-weiß aufgebaut und verlaufen 4-reihig mit einigen Stehtischen zum Essen in der Mitte.

Da wir am Vormittag ankamen, waren noch relativ wenige Leute an den Weihnachtsmärkten. Je später, umso mehr Gewusel. Aber auch je später, umso weihnachtlicher, wenn die Beleuchtungen angehen.

Der große Weihnachtsbaum vor dem Nationaltheater. Foto (C) Freizeit in Wien

Was gibt es für Spezialitäten?

Was es dort zu Hauf gibt: Gefüllte Palatschinken. Und zwar gefüllt mit allerlei pikanten und auch süßen Inhalt: Käse, Knoblauch, Entenleber, Blauschimmelkäse, Speck, Aprikose, Nutella und so weiter und sofort.  Wir sind jedenfalls nicht um diese Speise rundherum gekommen und haben uns hier etwas durchgekostet. Eine Palatschinken-Rolle kostet ca. 2,50€-3€. Je nachdem von welchem Stand man kauft.

Ungarische Palatschinken, mit allen drum und dran. Foto (C) Freizeit in Wien

Was auch noch gut bei den Besuchern ankommt, sind die riesigen Kartoffelpuffer, die mit vielerlei Toppings belegt sind. Auch hier klassisch mit Käse, Knoblauch, Speck, Schinken. Die Kartoffelpuffer sind so groß wie unsere Langos.

Was uns an beiden Weihnachtsmärkten aufgefallen ist: Es gibt viel Fleisch. Vor allem viel frisch gegrilltes Fleisch. Während man bei uns den Duft von Zimt, Ofenkartoffeln oder Raclette-Käse wahrnimmt, riecht es dort an machen Stellen wie auf einem Sommer-Grill-Fest. 

Riesiger Fleischspieß am Weihmachtsmarkt. Foto (C): Freizeit in Wien

Was wir nicht gesehen haben: Kandierte Früchte, Ofenkartoffel, Raclette, Brezel, gebrannte Nüsse. Diese Leckereien findet man bei uns daheim.

Was noch erwähnenswert ist: Die meisten Stände, auch Punschstände, sind bereits mit Bankomatgeräten ausgestattet. Anders als bei uns, wo noch viel mit Bargeld gezahlt wird.

Wie ist der Punsch?

Günstig. Um einiges günstiger als in Wien. Hier kostet ein Punsch mit Alkohol 3€. Pfand kostet 2€. Also die Hälfte, als bei uns. Ich habe letztens noch in der Wiener Innenstadt 12€ für zwei Punsch ohne Pfand hingeblättert. In Bratislava haben wir für unsere 5 Punsch insgesamt 15€ gezahlt. Das ist wahrlich ein großer Unterschied.

Ein Kinderpunsch/Punsch ohne Alkohol kostet 2,50€ und wir müssen sagen, dass der dort viel besser schmeckt, als in Wien. Daheim hat man das Gefühl puren Zuckertee oder Zuckerwasser zu trinken. Dort ist es viel milder und es gibt mehr Geschmacksrichtungen zur Auswahl. Auch der alkoholhaltige Punsch hat uns sehr geschmeckt und überzeugt. Einfach Top! Gut, dass wir nicht mit dem Auto da waren 🙂

Punsch gibt es hier für 3€. Für die Becher zahlt man 2€ Pfand. Foto (C) Freizeit in Wien

Fazit: Wer also abseits der Wiener Adventmärkte in Weihnachtsstimmung kommen möchte, kann gerne die Altstadt und die Adventmärkte in Bratislava erkunden. Essen und Trinken an den Ständen ist relativ günstig. Die günstigste Hinfahrt und Rückfahrt bleibt trotzdem mit dem Auto. Wo ihr dort Parken könnt, könnt ihr in diesem Artikel von uns finden: Der perfekte Sonntag in Bratislava.

Weihnachtsmarkt am alten Rathaus in Bratislava. Foto (C) Freizeit in Wien

Ich wünsche euch viel Spaß beim Schlendern und Punschen!
Eure Jen